Mein Hund frisst Kot – was soll ich tun?


November 2022

Es ist eine der Verhaltensweisen unserer Hunde, die uns Menschen am wenigsten imponieren: das Kotfressen. Wieso es dazu kommt, ob es normal ist und wann es gefährlich wird, wenn Ihr Hund Kot frisst…


Eklig ja – aber auch bedenklich? 

Viele Hundebesitzer, die die Beobachtung machen, dass ihre Vierbeiner Kot verzehren, bereitet das Verhalten Sorgen. Warum macht er das? Was soll ich tun, wenn mein Hund Fäkalien frisst? Unsere Hygienevorstellungen verbieten und tabuisieren derartige Praktiken konsequent und so wissen wir häufig nicht, wie wir reagieren sollen, wenn unsere Hunde uns mit diesem für sie offenbar äußerst natürlichen Zustand ihrer selbst konfrontieren.

Tatsächlich fressen viele Hunde Kot. Sie tun das aus den unterschiedlichsten Gründen. Das erlernte Verhalten kann darauf abzielen, schlichtweg die menschliche Aufmerksamkeit zu erlangen und Hundebesitzer*Innen zu ärgern. Auch dann, wenn Hunde dafür bestraft werden, ihr Geschäft in Innenräumen zu verrichten, kann es dazu führen, dass sie den Kot fressen, um ihn zu beseitigen. Daneben kann die Koprophagie auf gesundheitliche Zustände im Organismus des Tieres oder Mangelerscheinungen in der Ernährung hinweisen.
Das Verhalten kann sehr unterschiedliche Ursachen haben und sollte daher generell einen Besuch beim Tierarzt nach sich ziehen.

Es ist grundsätzlich zu unterscheiden, ob es sich dabei um Kot von Fleisch- oder Allesfressern, wie anderen Hunden, oder um den Kot von Pflanzenfressern handelt. Letzteres gehört zu den normalen Verhaltensweisen des Hundes und ist im Gegensatz zur Koprophagie unter Artgenossen nicht pathologisch.

Hinweis auf Fehlernährung

Von Seiten der Hundebesitzer*innen ist Vorsicht geboten, denn der Verzehr von Kot kann negative Ursprünge sowie Folgen haben.

Eine Mangelernährung ist ein klassischer Grund für den Verzehr von Kot.

Sind nicht alle benötigten Nährstoffe im Futter enthalten, kann das dazu führen, dass der Hund den Kot von Pflanzenfressern wie Kühen und Pferden frisst, um einen Mangel auszugleichen. Weil die Hundeernährung eine äußerst komplexe Materie ist, die auf das individuelle Tier abgestimmt sein sollte, ist es hier unbedingt ratsam eine*n Fachtierärzt*in für Tierernährung und Diätetik zu konsultieren.


Das Kotfressen kann auch Ausdruck mangelnder Beschäftigung und Suche nach Aufmerksamkeit sein. Zeigt ein Hund dieses Verhalten, sollten sich Tierbesitzer*innen fragen, ob der Hund genug Auslauf, Beschäftigung und Zuwendung bekommt.

Die Vielfalt der Ursachen macht es auch schwierig, pauschale Tipps zu geben, wie in der Praxis reagiert werden soll. Denn das Schimpfen und aktive Unterbinden des Verhaltens könnte dem Hund die gewünschte Aufmerksamkeit bringen. Das Ganze wird zur spielerischen Beschäftigung, die Spaß macht und so aufrechterhalten wird. Zur Verhaltensmodifikation eignet sich zum Beispiel das Training mit einem*r Hundetrainer*in.

Es ist generell sinnvoll, das Verhalten auf Gassirunden zu unterbinden - denn im Kot von Artgenossen liegen potentielle Gesundheitsrisiken für ihren Hund.



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Mögliche Gründe, warum Ihr Hund Kot frisst: 

  • Nährstoff- und Mineralstoffmangel in der Ernährung 

  • Futtermangel

  • Langeweile, Unterforderung

  • Suche nach Aufmerksamkeit 

  • Überfütterung

Warum das Fressen von Kot problematisch ist: 

Einerseits besteht die Möglichkeit der Krankheitsübertragung. Andere Hunde, aber vor allem auch Wildtiere, wie Füchse, hinterlassen im Kot infektiöse Parasiten wie Wurmeier oder Viren. Ihr Hund kann also durch den Kot anderer Tiere potenziell gefährlichen Krankheitserregern ausgesetzt sein.

Die Unterstützung und Aufrechterhaltung der Darmflora stellt einen entscheidenden Punkt dar. Hier können Tierbesitzer*innen an den Ursachen für das Kotfressen anknüpfen, um die Koprophagie zu vermeiden. Pflanzliche Unterstützung für die Darmflora kann dazu beitragen, dass Hunde vom Kotfressen ablassen.

In Reaktion auf dieses Verhalten sollte generell der Kot des betreffenden Patienten untersucht werden, um Rückschlüsse auf Mangelerscheinungen oder Aufschluss über Krankheiten und Parasiten zu geben. Daraus kann dann, gemeinsam mit dem*r behandelnden Tierärzt*in eine medikamentöse und/ oder pflanzliche Unterstützung des Darms erfolgen.


Der Verzehr von Kot von Pflanzenfressern ist also ein natürliches Verhalten des Hundes und per se kein Grund zur Panik.

Dennoch kann es zu Erkrankungen führen und ist für uns Menschen, die sehr nahe mit den Tieren zusammenleben, schlichtweg eklig. Außerdem kann das Kotfressen Folge einer Mangelerscheinung oder eines Leidens sein, weshalb es in jedem Falle Aufmerksamkeit verdient . Der Verzehr der Hinterlassenschaften von Artgenossen, Fleisch- und Allesfressern ist grundsätzlich krankhaft, zählt nicht zu den gesunden Verhaltensweisen und sollte daher individuell betrachtet werden.

Die homöostatische Regulation der Darmflora ist ein empfindlicher Balanceakt für den Körper. Das Kotfressen kann sie aus dem Gleichgewicht bringen und sollte daher mit dem*r behandelnden Tierärzt*in untersucht werden. Suchen Sie Ihre*n Tierärzt*in auf, um mögliche Ursachen zu beleuchten und lassen Sie sich über Lösungsmöglichkeiten aufklären.

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