Silvester mit Hund – Worauf ist zu achten?

Dezember 2022

Silvester – für unsere Tiere ist das nur eines: ein Stressor. Laute Knallgeräusche wecken bei den meisten Hunden schreckliche Angstzustände, die sich oftmals nur schwer wieder beruhigen lassen. Bereits Tage vor Silvester sorgen vereinzelte, verfrühte Feuerwerkskörper und Böller für einen Zustand der Unruhe bei Hunden und ihren Besitzer*innen. Wie können wir als Tierhalter*innen helfen, um die Panik unserer Vierbeiner möglichst gering zu halten? Und worauf ist zu achten, damit dieses Neujahr für Sie und ihren Hund möglichst entspannt über die Bühne gehen kann?


Der Jahreswechsel ist mit allerlei Feierlichkeiten verbunden – und diese mit lauten Geräuschen, Knallern und Lichtern. Diskussionen um das Verbot von privatem Feuerwerk mehren sich in den letzten Jahren, denn dieses sorgt für Belastungen der Umwelt, hat erhebliche Auswirkungen auf Natur und Wildtiere. Doch auch die ca. 35 Mio. Haustiere, die in Deutschland leben, werden durch die unerklärliche Geräuschkulisse jährlich mit Urängsten konfrontiert. Weil die akustischen Reize zum Jahreswechsel so drastische Reaktionen bei unseren Hunden hervorrufen, ist es wichtig, unsere Tiere möglichst zu unterstützen.

Gassirunden frühzeitig anpassen

Oft wird bereits Tage vor dem eigentlichen Übergang ins neue Jahr damit begonnen, Raketen und Knaller abzufeuern – obwohl das eigentlich verboten ist. Deshalb sollten Hunde in dieser Zeit konsequent an der Leine geführt werden. Eine typische Schreckreaktion auf Angstreize wie Feuerwerkskörper ist die Flucht. Jedes Jahr entlaufen in den Tagen rund um Silvester daher besonders viele Hunde, die durch das Knallen aufgeschreckt werden. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, in diesen Tagen auf Freilauf zu verzichten. So kann man den Vierbeiner auch dann unter Kontrolle behalten, wenn er verängstigt wird. Es ist ratsam, die Strecke, auf der man mit dem Hund Gassi geht, bewusst zu wählen. Große Auswirkungen auf die Stärke der Reaktion des Hundes hat es, wie weit der Ursprung eines Geräusches weg ist und wie laut dieses wahrgenommen wird. Daher sind solche Orte weiträumig zu meiden, an denen häufig geknallt und geböllert wird.


Am Silvesterabend zu beachten: 

Zunächst ist es absolut unumgänglich, dass wir unsere Tiere in dieser stressigen Situation nicht alleine lassen. Einen geräuschempfindlichen Hund in seiner Panik sich selbst zu überlassen, sollte für verantwortungsvolle Tierhalter*innen keine Option sein. Dabei ist nochmals zu betonen, dass die ungewohnten Geräusche zu Silvester besonders anstrengend für die Tiere sind. So können auch Hunde, die sonst keine Empfindlichkeit auf laute Geräusche zeigen, intensiv auf das Knallen der Feuerwerke reagieren. Wer Haustiere hält, hat die Verantwortung für ihr Wohlergehen gewählt. Das gilt besonders in Ausnahmesituationen wie zu Neujahr, wenn das Stressempfinden der Vierbeiner erhöht ist.


Den Jahreswechsel selbst verbringt man am besten in entspannter Runde zu Hause, in der für das Tier gewohnten Umgebung. Dort sollte dem Hund ein Rückzugsort geschaffen werden, der möglichst schützend vor Geräuschen gestaltet ist. Aus Textilien und Decken gebaute Höhlen oder sonstige Formen von “Überdachungen” wirken auf viele Hunde beruhigend und eignen sich so, um dem Vierbeiner einen Rückzugsort zu bieten, wenn das laute Knallen beginnt. Um die sensorischen Eindrücke abzumildern empfiehlt es sich, Räume abzudunkeln, in denen sich Tiere aufhalten. Akustische Reize lassen sich teils durch Musik, Fernseher oder andere gewohnte Geräusche überdecken.

  • Ein Neujahrsgedicht


  • Neujahr kommt bald

    wenn’s knallt und hallt

    und schallt mit Gewalt

    in Flur und Wald


  • Seid lieb; zeigt Verständnis,

    wenn stressig und ängstlich

    dem Tier zum Verhängnis

    die Feier vom Mensch ist.


(Un-) Ruhe ist ansteckend

Unsere Tiere sind mit ihren feinen Antennen sehr empfänglich für das Verhalten ihrer Bezugspersonen. Hunde sind empathisch, orientieren sich am Verhalten ihrer Menschen und können durch diese beruhigt, oder auch aufgeregt werden. Daher ist es wichtig, selbst gelassen zu bleiben und sich nicht verunsichern zu lassen, wenn das eigene Tier an Silvester gestresst reagiert. Die eigene Ruhe kann sich, genau wie Unruhe, auf das Tier übertragen und so die Situation beeinflussen. Damit Ruhe bewahrt werden kann, ist es besonders ratsam, die oben beschriebenen Maßnahmen zu treffen, um der Ausnahmesituation begegnen zu können.

Bei sehr unruhigen Tieren und ausgeprägten Angstzuständen können beruhigende Medikamente oder Substanzen auf pflanzlicher Basis Abhilfe schaffen. So sorgen beispielsweise CBD- Präparate für Linderung von Angstzuständen und wirken stimmungsaufhellend. Sprechen Sie mit Ihrem/Ihrer Tierärzt*in, um den richtigen Ansatz für Ihren Hund zu finden.


Und wenn Alles nichts hilft: Kurzurlaub zu Silvester

Planen Sie einen Winterurlaub, wissen aber noch nicht genau wann? Über Silvester wäre doch die perfekte Zeit für einen Urlaub mit Hund. Sie könnten sich der Knallerei entziehen und eine Umgebung wählen, in der wenig menschliche Lärmverschmutzung herrscht. Das Übel wird somit für Sie und Ihren Hund am Ursprung beseitigt und Sie können dem Jahreswechsel entspannt entgegenblicken.


Natürliche Entspannung: 
Zur Beruhigung von Hunden bei Stress