Juni 2022
Das Süßungsmittel Xylit wird von der Lebensmittelindustrie gerne und immer häufiger verwendet. Für uns Menschen ist Xylit wohlschmeckend süß und zudem kalorienärmer und zahnfreundlicher als Zucker - doch für unsere Vierbeiner zuhause kann schon der Verzehr einer geringen Menge lebensgefährlich werden.
Was ist eigentlich Xylit?
Xylit ist ein natürlich vorkommender Zuckeralkohol, der sich in vielen Pflanzen findet und in der Lebensmittelindustrie als Süßungsmittel eingesetzt wird. Das kommerziell verwendete Xylit wird häufig aus Birkenrinden gewonnen, weshalb auch die Bezeichnung Birkenzucker geläufig ist.
Als deutlich kalorienärmere und zähnestärkende Variante ist Xylit ein gerne verwendeter Zuckeraustauschstoff und findet sich in Kaugummis, Bonbons, Zahnpasta und vielen weiteren Produkten. Auch im Haushalt greifen immer mehr Menschen zu Xylit anstelle von Zucker, um Speisen zu süßen.
Häufiger findet sich für Xylit auch die (eigentlich englische) Bezeichnung Xylitol.
Was macht Xylit für Hunde so giftig?
Für uns Menschen ist Xylit harmlos und verursacht bei übermäßigem Konsum höchstens leichte Durchfälle. Bei unseren Vierbeinern sieht das anders aus: Schon geringe Mengen Xylit führen zu einer massiven Ausschüttung von Insulin und folglich zu einem rasanten Abfall des Blutzuckerspiegels. Es entsteht eine Hypoglykämie, also ein deutlich zu niedriger Blutzuckerspiegel. Die Folge kann ein lebensbedrohliches hypoglykämisches Koma mit möglicherweise tödlichem Ausgang sein. Xylit ist für Hunde darüber hinaus stark leberschädigend und kann zum Leberversagen führen. Übrigens ist Xylit nicht nur für Hunde giftig, sondern zum Beispiel auch für Kaninchen und Frettchen.
Welche Symptome zeigen Hunde bei einer Xylit-Vergiftung?
Die Symptome beginnen ca. 10-60 Minuten nach Aufnahme des Xylits. Neben Erbrechen treten die Symptome einer Hypoglykämie auf:
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Der Hund wirkt benommen bis apathisch ist nur eingeschränkt ansprechbar
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Gang und Stand sind taumelnd und unkoordiniert
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Zittern und Schwäche, teilweise auch Krämpfe
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In besonders schweren Fällen komatöser Zustand
Die Dosis macht das Gift: Je mehr Xylit aufgenommen wurde, desto mehr Insulin wird ausgeschüttet und desto stärker wird die Leber geschädigt. Da Xylit für Hunde sehr giftig ist, reichen aber bereits kleine Mengen (zum Beispiel wenige Kaugummi-Dragees) für gravierende Auswirkungen.
Was tun, wenn der Hund Xylit gefressen hat?
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Stoppen Sie die weitere Aufnahme! Die Toxizität ist dosisabhängig. Ob der Hund einen Bonbon mehr oder weniger frisst, kann über Leben und Tod entscheiden.
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So schnell es geht zum Tierarzt. Melden Sie sich am Besten telefonisch an, so sind alle vor Ort für die akkurate Versorgung ihres Vierbeiners vorbereitet.
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Als Erste-Hilfe-Maßnahme können Sie ihrem Hund schon auf dem Weg zum Tierarzt Zucker geben, indem Sie zum Beispiel Honig auf die Maulschleimhäute schmieren. So kann der Blutzuckerspiegel aufrecht erhalten werden. Sprechen Sie diese Maßnahme am besten mit dem Tierarzt ab.
Wie wird die Xylit-Vergiftung behandelt?
Gelangt der Hund rechtzeitig, nicht Stunden nach der Aufnahme und vor Eintritt der Symptome in die Tierarztpraxis, wird oftmals als erster Schritt das Erbrechen eingeleitet, um die weitere Freisetzung von Xylit zu stoppen. Ist die Unterzuckerung bereits eingetreten, sind oberstes Ziel die Stabilisierung des Hundes und Erhöhung des Blutzuckerspiegels über zuckerhaltige Infusionslösungen. Über die für ihren Hund angemessenen Maßnahmen entscheidet natürlich ihr Tierarzt oder ihre Tierärztin anhand der vorliegenden Symptomatik. Diese werden von Fall zu Fall Individuelle Behandlungsentscheidungen treffen.
Prävention
Damit es gar nicht erst zu einer Xylit-Vergiftung kommt, kann einiges beachtet werden:
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Xylithaltige Lebensmittel für Hunde unzugänglich aufbewahren.
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Zum Zähneputzen bei Hunden keine xylithaltige Zahnpasta für Menschen verwenden.
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Im Falle einer Aufnahme von Xylit vorbereitet sein und schnellstmöglich den Tierarzt die Tierärztin kontaktieren.
