Durchfall beim Hund:
Wie es dazu kommt und was jetzt zu tun ist

Mai 2022

Durchfall kommt bei Hunden gar nicht mal so selten vor - viele Hundebesitzer wissen das nur allzu gut. Aber wie kann ich meinem Hund bei Durchfall eigentlich helfen und welche Hausmittel gibt es? 

Die Farbe und Konsistenz des Hundekots geben uns wichtige Hinweise auf die Darmgesundheit unseres Vierbeiners. 

Schokoladenbraun, gute Konsistenz: 

Gesunder Hundekot.

grün/gelber Kot, dünn: 

Diese Veränderung deutet darauf hin, dass der Kot im Darm nicht ausreichend mit Gallenfarbstoffen in Kontakt gekommen ist. Das kann entweder durch ein Problem mit der Gallenblase oder eine beschleunigte Darmpassage passieren. 

Hellrote Beimengungen: 

Frisches Blut im Kot. Hellrotes Blut stammt entweder aus einer Verletzung im Analbereich oder aus den hinteren Anteilen des Dickdarms. Ist keine akute Verletzung zu sehen, sollte schnellstmöglich eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden. 


Schwarzer Kot: 

Blut aus dem vorderen Verdauungstrakt im Kot. Stammt das Blut aus dem Magen oder dem vorderen Dünndarm, wird es während der Darmpassage verdaut und dadurch schwarz. Auch hierbei sollte der Hund schnellstmöglich in einer Praxis vorgestellt werden. 

Sehr voluminöser, hellgelber, stinkender Kot: 

Diese Veränderung kann auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hindeuten. 

Schleimiger Kot: 

Hierbei liegt das Problem meistens im Dickdarm und tritt häufig bei entzündlichen Veränderungen oder Futterunverträglichkeiten auf. 

Warum hat mein Hund Durchfall? 

Dafür gibt es viele verschiedene Gründe - denn Durchfall an sich ist keine eigene Erkrankung, sondern lediglich ein Symptom. Hinter einer Durchfallerkrankung können viele verschiedene Ursachen stehen. 

Medizinisch wird in Dünndarm- und Dickdarmdurchfälle unterschieden, je nachdem, wo im Verdauungstrakt sich die Störung befindet. 

Grundsätzlich werden folgende Durchfallarten unterschieden: 

  • osmotischer Durchfall - osmotischer Durchfall - durch sich in großer Menge im Darm befindende Futterbestandteile wird Wasser aus dem Körper in den Kot gezogen.

  • sekretorischer Durchfall - sekretorischer Durchfall - durch zum Beispiel bakterielle Gifte wird die Flüssigkeitsabsonderung der Darmwand übermäßig angeregt. 

Welche Ursachen kann der Durchfall haben? 

Erkrankungen des Verdauungstraktes

Erkrankungen des Verdauungstraktes können massive Durchfälle, teilweise auch mit Erbrechen, hervorrufen. Dazu zählen bakterielle Infektionen mit Lebensmittelerregern wie zum Beispiel E. coli, Campylobacter oder auch Salmonellen. Hunde können diese Erreger über kontaminiertes Futter oder Wasser aufnehmen, was zu einer akuten Erkrankung des Gastrointestinaltrakts führen kann.. 

Auch chronische, entzündliche Darmerkrankungen sind eine Ursache für Durchfälle und anderen Funktionsstörungen im Verdauungstrakt.. 

Auch Parasitosen sind nicht zu unterschätzen: Wurmbefall, aber auch Infektionen mit Einzellern, wie den gefürchteten Giardien, verursachen häufig Durchfälle. 

Neben den Giardien gibt es auch noch andere hochansteckende Durchfallerkrankungen wie zum Beispiel die Parvovirose. Bei dieser schwer verlaufenden Viruserkrankung treten neben anderen Symptomen erhebliche, häufig auch blutige Durchfälle auf. 

Unverträglichkeiten/falsches Futter

Natürlich können Hunde auch dann Durchfall bekommen, wenn sie ganz klassisch etwas falsches gefressen haben. Unrat vom Wegesrand oder aus Mülltonnen oder im Wald gefundener Kot anderer Tiere landen oft schneller im Hundemaul, als man als Besitzer reagieren kann. Auf das unbekannte, häufig verunreinigte Futter reagieren viele Hunde, vor allem empfindliche Tiere, mit Durchfällen. 


Eine weitere Ursache sind plötzliche Futterumstellungen, auf die der Darm und sein Mikrobiom nicht ausreichend schnell reagieren können, sowie Futtermittelunverträglichkeiten. Auch große Mengen an Proteinen im Futter oder eine falsche Proteinzusammensetzung können Durchfälle hervorrufen, da durch diese Wasser in den Darm und somit in den Chymus gezogen wird. 

Weitere Ursachen

Durchfall kann auch psychische Ursachen haben: Es gibt nicht wenige Hunde, die auf Stress und Angst mit Verdauungsproblemen reagieren. Umzüge, Reisen, Tierarztbesuche… es gibt vieles, das einen empfindlichen Verdauungstrakt aus dem Gleichgewicht bringen kann. 

Verdauungsprobleme, insbesondere Durchfälle, können auch als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten, wenn der Hund zum Beispiel mit Antibiotika behandelt wird. 


An dieser, noch lange nicht vollständigen Liste, ist ersichtlich, dass Durchfall vielseitige Auslöser haben und plötzlich auftreten kann. Daher zählt er zu den häufigsten gesundheitlichen Probleme bei Hunden.

Wie gefährlich kann Durchfall sein? 

Durchfall kann eine ernste Problematik darstellen - denn der Hund verliert dabei viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Vor allem Welpen und ältere Tiere können dabei schnell dehydrieren. Bei schweren oder länger anhaltenden Symptomen sollte daher unbedingt eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden. Das gilt auch dann, wenn der Hund neben dem Durchfall andere Symptome wie zum Beispiel anhaltendes Erbrechen, Fieber, Apathie oder Blutbeimengungen im Kot aufweist.

 Gerade wenn es sich um nächtlichen Durchfall handelt, können die Symptome natürlich auch an den Nerven des Besitzers zerren. 

Hier sind sechs Tipps für zuhause, wenn der Hund Durchfall hat:

  • Sehen Sie sich den Kot genau an. Das kann natürlich unangenehm sein - ist aber wichtig um einzuschätzen, wie schwerwiegend der Durchfall ist. Vor allem wenn Blut enthalten ist, sollte schnellstens ein Tierarzt oder eine Tierärztin aufgesucht werden. Wenn der Hund behandelt werden muss ist es für den Tierarzt oder die Tierärztin zudem sehr wichtig, wie genau der Kot verändert ist, wie häufig der Absatz ist und seit wann das Problem besteht. Hierbei können Fotos bzw. eine Kotprobe nützlich für den Tierarzt die Tierärztin sein. 

  • Stellen Sie sicher, dass ihrem Hund ausreichend Wasser in guter Qualität zur freien Verfügung steht! Über Durchfall verliert der Körper große Mengen an Flüssigkeit und Elektrolyten und hat dadurch einen erhöhten Wasserbedarf. 

  • Der Hund sollte zwei-drei Tage lang eine Magen-Darmdiät erhalten: Hierzu eignet sich Reis, welchen Sie lange verkochen lassen und gekochtes Hühnerfleisch. Sollten sich die Symptome nicht verbessert, ist auch hier ein Tierarzt eine Tierärztin aufzusuchen. 

  • Ballaststoff- und faserreiche Futterbestandteile wie zum Beispiel Haferflocken und Möhren können beim wieder anfüttern als Schonkost sehr hilfreich sein. Werden die Haferflocken als Brei verfüttert, schonen sie als breiige Masse die Darmwand binden zudem überschüssiges Wasser. Mohrrüben haben ebenfalls beruhigende Auswirkungen auf die Darmwand. Auch andere pflanzliche Bestandteile wie Flohsamenschalen oder Apfelpektin können einen positiven Einfluss haben, da sie Flüssigkeiten binden und den Kot somit verfestigen. 

  • Wenn sie ein hochwertiges Trockenfutter füttern und der Durchfall nicht allzu schwer war, können sie nach der Schonkost bereits kleinere Mengen vom Trockenfutter beimengen. 

  • Natürliche Produkte zur Darmunterstützung können bei Durchfall zur Beruhigung der Darmwand und dem Wiederaufbau der Darmflora sehr hilfreich sein. 

Die Lösung wenn dein Hund durchfall hat: